Die Olympischen
Segelwettkämpfe in Kiel 1936

Die Kieler Wochen von 1934 und 1935 wurden als Generalprobe
für die Wettkämpfe im darauffolgendem Olympiajahr
angesehen. Nördlich des Hafens des Kaiserlichen Yachtclubs
entstand der Olympiahafen, daneben das Olympiaheim. Insgesamt meldeten
sich 26 Nationen für die Regatten vom 3. bis zum 14.8.1936 an.
Sportlich litt der Wettbewerb unter sehr unbeständigem Wetter,
begleitet wurden die Spiele von Sport- und Kulturveranstaltungen auch
für die Kieler. Die Parteijugend und die Kieler Schulen, die
dazu verpflichtet wurden, bildeten dabei die Kulissen. Wie die Spiele
in Berlin wurden auch die in Kiel von den Nationalsozialisten als
große Propagandaschau inszeniert. Was das Ziel war, machte
Kiels NS-Oberbürgermeister Walter Behrens klar, als er die
internationale Presse begrüßte. Die Regatten
würden "Künder des großen Friedenswillens
unseres Führers und seines Volkes sein ".
Olympische
Geschichte der Segelwttkämpfe

1900 fanden in Paris, sprich an der französischen
Küste, die ersten Olympischen Segelwettbewerbe statt. Segeln
ist also eine der ältesten olympischen Disziplinen der Spiele
der Neuzeit, die erstmalig 1896 in Athen eröffnet wurden. Man
startete 1900 in großem Stil in 8 Klassen, ließ die
Spiele 1904 in St. Louis dann ganz aus, um 1908 und 1912 mit
eingeschränktem Programm (4 Klassen) wieder weiterzumachen.
1920 stellte den Durchbruch mit 14 Klassen dar (vom Finn bis zur
12-m-Yacht). Genormte Klasse, d.h. internationale Vorschriften
über Bootsgröße, Segelflächen usw.
gibt es seit 1954. Frauen dürfen seit 1908 gemeinsam mit den
Männern teilnehmen, eigene Wettbewerbe für Frauen (in
den 470ern) gibt es erst seit 1988. Im Jahr 2000 in Sidney wurde in elf
Klassen um Medaillen gesegelt, jede Klasse hat bei Olympia ihren
speziellen Kurs.
Kiel 1936 Wissenswertes
Der
Mittelpunkt der Spiele befand sich damals in der Innenförde,
was teilweise lange Anmarschwege der Boote zu den Bahnen erforderte.
Der neugebaute Olympiahafen in Düsternbrook - ein Schwimmbad
mußte ihm weichen - hatte kein

großes Olympiazentrum wie Schilksee hinter sich. Die
Unterkünfte der Athleten befanden sich im relativ bescheidenen
Olympiaheim beim KYC, in Klubhäusern und nahen Hotels. Am
Hindenburgufer lag ein Nachbau einer Hansekogge vor Anker, in ihrem
Masttop brannte das olympische Feuer. Am 3. August abends - bei
reichlichem Scheinwerferspiel der Kriegsschiffe im Hafen und
pompösem Militärzeremoniell - wurden die
Segelwettbewerbe eröffnet. In der folgenden Nacht brach ein
Sturm los, der nicht nur den Start der Regatten verschob, sondern auch
die Kogge zum Kentern brachte. Das Schiff wurde aufgerichtet, das Feuer
neu entfacht, die Spiele konnten beginnen. Das Zuschauerinteresse war
für die damalige Zeit enorm, zehntausende verfolgten die
Wettkämpfe teilweise vom Ufer, vor allem aber von den damals
zahlreichen Fördeschiffen verschiedener Reedereien (vor allem
von den schwarzen Dampfern der Neue Dampfercompagnie und den
weißen Dampfern der Hafenrundfahrt AG, später KVAG).
Die Kieler Woche 2012

Vom
16. Juni - 24. Juni 2012 ist es wieder soweit und
Kiel wird wieder einmal Austragungsort
eines sportlichen Grossereignisses im Segeln was sicher
wieder sehr viele sportbegeisterte und auch andere Besucher in diese
schöne Metropole an der Nordsee bringen wird.Seit
über 125 Jahren gibt es dieses heute größte
Segel-Ereignis der Welt und gleichzeitig wohl das
größte Sommerfest im Norden Europas.
Mehr
Informationen zu dieser Veranstaltung finden Sie
hier.
Sonderstempel
Kiel 1936
Es
wurden insgesamt 7
Sonderstempel mit der Abbildung einer Segeljolle und
darunter die Olympischen Ringe benutzt. Zwei weitere Stempel gab es mit
der Inschrift “Kiel-Presse-Postamt”
und den Unterscheidungsbuchstaben a und b.
In Kiel und weiteren 19 Städten wurden zur Werbung
für die Segelolympiade Einkreis- und
in 4 Städten Doppel- kreis-Maschinenstempel eingesetzt.
Sondereinschreibzettel wurden zur Segel-Olympiade in Kiel nicht
verwendet.Der Postverkehr wurde im Sonderpostamt Olympia-Zentrum Kiel
und den Sonderpostämtern in den Hauptquartieren Olympiaheim
und Hotel Bellevue abgewickelt. Das Pressepostamt befand sich im Haus
des Institutes für Weltwirtschaft.