Propaganda
und Werbepostkarten Olympische Spiele 1936
Hier eine kleine
Auswahl an Werbe und Propagandapostkarten die anlässlich der Olympischen Spiele 1936 verausgabt wurden.






Historisches über die Entstehung der Postkarte
Die
Ansichtskarte hat eine große Vergangenheit und noch immer eine
vielversprechende Zukunft vor sich. Als in der ersten Hälfte des
vorigen Jahrhunderts die Photographie erfunden wurde, ahnte noch
niemand etwas von den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten.
Nach einer Idee des späteren Generalpostdirektors des Deutschen
Bundes, Heinrich von Stephan, die von dem österreichischen
Professor für Nationalökonomie, Dr. Emanuel Hermann, in Wien
aufgegriffen worden war, wurden von der österreichischen
königlich und kaiserlichen (K.u.K) Postverwaltung ab 1. Oktober
1869 die sogenannten Korrespondenzkarten eingeführt und bis zum
Ende desselben Jahres schon über 3 Millionen mal verkauft. Genau
ab dem 22. September 1869 trat die Postkarte, vorläufig noch auf
20 Worte beschränkt, den Siegeszug um die Welt an. Beleidigender,
obszöner oder sonst wie unanständiger Inhalt waren Grund zum
Ausschluss von der Beförderung. Ab 1878 war die Postkarte durch
den Weltpostvertrag in allen Kulturstaaten der Erde ein Begriff.
Vorerst diente eine ganze Seite der Karte für die Adressierung,
die Rückseite für die Mitteilungen. Diese Rückseite
wurde aber teilweise schon 1869 unerlaubterweise durch Aufdruck von
Bildern „zweckentfremdet“. Um 1900 kamen die ersten
Künstlerpostkarten auf den Markt und eine blühende
Ansichtskartenindustrie wurde ins Leben gerufen. Zur Jahrhundertwende
gab es schon einige Betriebe, die sich ausschließlich mit der
Herstellung von Ansichtskarten befassten. Einige von diesen Betrieben
hatten schon damals über 1.000 Arbeitskräfte
beschäftigt. Verschiedene Techniken zur Herstellung von
Ansichtskarten entwickelten sich im Laufe der Jahrzehnte. Am Beginn
stand die handkolorierte farbige Lithokarte, teilweise schon im
16-Farbendruck, gefolgt von der Phototypie, einer Art farbigen
Buchdrucks, der Lichtdruckkarte und der Photographie selbst weiterhin
gab es auch Holz- oder Stahlstiche und ebenso Radierungen. Nach dem 1.
Weltkrieg war vorerst die große Zeit der Ansichtskarte vorbei.
Mit der Einführung der Bromsilber-Rotationskopie erlebte die
Ansichtskarte einen neuen Höhenflug, welcher bis nach dem 2.
Weltkrieg anhielt. Um 1955 gab es einen neuen großen Umbruch in
der Ansichtskartenherstellung durch neuere Druckverfahren. Der
Übergang von der Photokarte mit allen technischen Varianten zur
gedruckten Ansichtskarte war vollzogen. Zuerst im Buchdruck und einige
Zeit später im Offsetdruck. Die Ansichtskarte als Überbringer
persönlich geschriebener Botschaften wird sich sicher, wie auch
das Buch, gegenüber den elektronischen Medien weiter behaupten und
hoffentlich nie ganz aussterben.