Eröffnungsfeier Olympische Spiele am 1. August 1936 in Berlin

Die XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin fanden vom 1. bis 16. August 1936 statt, selbst von der kritischen  "New York Times" als die "größte Sport-Show der Geschichte" gewertet,Eröffnungsfeier Olympiastadion Berlin 1936 würde keiner mehr aus seinem Gedächtnis streichen können, der sie miterlebt hatte, sei es in den Stadien, sei es am heimischen Rundfunkapparat.
 So gut organisiert, so einfallsreich, so künstlerisch war noch kein olympischer Wettstreit gewesen. Die Fackelstafette von 3075 Läufern, die über fünf Länder hinweg das Feuer aus dem antiken Olympia nach Berlin brachten, das Festspiel der olympischen Jugend mit der Musik von Carl Orff und Werner Egk, Richard Straussens Olympia-Hymne, eine eigene Kunst-Olympiade das hatte es noch nicht gegeben.

Originalton Eröffnungsrede 3 min.Download Originalton (ca. 3 min ) von der Eröffnungsfeier am 1. August 1936 im Berliner Olympiastadion

Olympische Rekorde 1936 in Zahlen 

Es war ein Olympia der Rekorde gewesen, mit mehr Teilnehmern als je zuvor (4066 Sportlern aus 49 Staaten), mit mehr Zuschauern (3,7 Millionen, darunter 150000 Ausländern), mit Leistungssteigerungen ohnegleichen: Allein in den leichtathletischen Wettbewerben waren 12 Weltrekorde verbessert und 27 olympische Rekorde überboten worden. Flaggen der teilnehmenden Staaten Olympia 1936Dazu eine Sturzflut von Neuerungen: bessere und schneller erreichbare Stadien, neue Zeitmessgeräte, eine automatisierte Start- und Zielkontrolle, Aufnahme zusätzlicher Wettbewerbe wie jene von Handball und Basketball, Rennen in neun Kanu-Wettbewerben.

Neu auch, wie die deutschen Organisatoren die Wettkämpfe für alle Medien öffneten. Mit 3000 Sendungen in 50 Sprachen gab es zum ersten mal so etwas wie eine totale Rundfunkübertragung der Olympischen Spiele, und auch das Fernsehen war schon da: Seine Kameras hielten in vier Stadien Wettkampfszenen fest, die immerhin vor, 160000 Berlinern in den eigens von der Reichspost dafür eingerichteten Empfangsräumen gesehen wurden. Noch niemals hatten sich so viele Menschen für Olympische Spiele engagiert wie in Berlin 1936. Hunderttausende saßen auf den Zuschauerbänken der Stadien und feuerten die Athleten an; bis in die Million ging die Zahl der meist jugendlichen Helfer, die sich als Dolmetscher, Fremdenführer, Küchenjungen und Meldegänger verdingt hatten.

Fernmeldedienst Olympische Spiele 1936

 Es werden dazu 369 Übertragungen ins europäische Ausland und 794 Übertragungen nach Übersee durchgeführt. Dazu wurde das Olympia Fernamt in Berlin eingerichtet.Emaille Schild Fernsprecher Es hat 72 Meldeplätze und 65 Fernleitungen mit 4-draht Technik. Auf dem Olympischen Gelände stehen dazu 133 öffentliche Sprechstellen und circa 500 Münzfernsprecher zur Verfügung. Bei den Münzfernsprechern wurde die Bedienungsanweisung in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch angebracht um den Gästen der Olympischen Spiele die Benutzung zu erleichtern. Es wurde ein fahrbares Postamt eingerichtet, das sowohl den Postdienst als auch den Fernmeldedienst mit Fernsprechzellen anbot. Das Postamt enthielt dazu eine eigene Vermittlungseinrichtung die für den sowohl für den Orts- und Ferndienst ausgestattet war.

Fahrbare Fernsehkamera 1936Die erte fahrbare Fernsehkamera der Welt

Ein weiteres Novum dieser Spiele war die Aufnahme von Fernsehbildern. Die erste fahrbare Fernsehkamera wurde bei den „XI. Olympischen Sommerspielen“ in Berlin eingesetzt. Diese so genannte „Fernsehkanone“ ist 2,20 Meter lang, wiegt 45 Kilogramm, hat ein Objektiv mit 1,60 Meter Brennweite und einen Linsendurchmesser von 40 Zentimetern.


Reaktionen in der Weltpresse

Das gab den Olympischen Spielen eine Massenbasis und eine Popularität die sie bisher nicht besessen hatten. Eröffnungsfeier Berlin 1936Olympische Wettbewerbe waren lange Zeit kaum mehr als Spiele von Sport-Freaks am Rande der Öffentlichkeit gewesen, in Berlin aber gelang ihnen der Durchbruch in das volle Rampenlicht der internationalen Medienwelt. Mancher Olympionike, mancher Sport-Veteran war verzückt und naiv genug, gerade darin den größten Triumph der olympischen Bewegung zu sehen. Avery Brundage, Chef der US-Mannschaft, jauchzte: "Haben Sie jemals solch wundervolle Spiele, solch eine vollkommene Organisation und solch ein begeistertes, interessiertes Publikum erlebt?"

 Der schwarze Wunderläufer Jesse Owens wurde zur populärsten Figur der Spiele und beschimpfte US-Reporter, die die (falsche) Version aufgebracht hatten, Hitler habe ihm den Handschlag verwehrt. Owens sah "nicht die geringste Diskriminierung" in Deutschland und ließ sich von der deutschen Presse feiern, die ohnehin fand, gerade die Schwarzen brächten "einen vielfach vorbildlichen Körper mit, der den Idealen der Antike etwa ähnelt" ("Kölnische Zeitung").

 Das war nicht nur dreiste Mimikry dahinter steckte ein klares Konzept. Um der künftigen deutschen Außenpolitik eine wohlwollende Weltoffenheit zu sichern, wollte sich das NS-Regime nur von seiner besten Seite zeigen, und es konnte dieses Vorweisen: Deutschland hatte schneller als jedes andere Land die gröbsten Folgen der großen Weltwirtschaftskrise der 30iger Jahre überwunden.

Ausführliche Dokumentation der Olympischen Spiele 1936

PDF Datei zum Download 25, 3 MbitEine ausführliche Dokumentation mit vielen Originalfotos zu den Winterspielen in Garmisch Partenkirchen und der Sommerolympiade 1936 in Berlin finden Sie in dieser PDF Datei ein Download der sich wirklich lohnt.